Ein Tag der Glückseeligkeit
Die Grizzlies Coach Pitcher (Jahrgänge 2009 und jünger) holten sich wieder den Bayerischen Meistertitel. Zum dritten Mal in Folge, und diesmal ganz dramatisch: Mit einem Walk-Off Win siegten sie im Finale gegen den Dauerkonkurrenten Buchbinder Legionäre Regensburg mit 10:9 und machten alle beteiligten Freisinger einfach happy.
Die letzten zwei Jahre waren die Turniersiege immer recht deutlich und souverän ausgefallen. Doch dieses Jahr war das Teilnehmerfeld sehr ausgeglichen und auf Augenhöhe. Die Gauting Indians, die Füssen Royal Bavarians, die Buchbinder Legionäre Regensburg und die zwei Teams der Freising Grizzlies kämpften um den Titel 2019.
Die Grizzlies mussten dabei in allen Spielen ihr ganzes Können aufbieten, denn alle Spiele waren hart umkämpft und kein Zuckerschlecken. Der einzige ungefährdete Sieg wurde gleich am Anfang gegen die zweite Freisinger Garde eingefahren, aber dann kam ein „Nailbiter“ nach dem anderen.
Gegen die gut schlagenden Gauting Indians taten sich die Grizzlies am Anfang schwer und konnten erst im letzten Inning einen größeren Vorsprung herausspielen. Doch die Münchner Vorstädter kämpften sich nochmal heran und brachten die Jungbären richtig ins Schwitzen. Beim 11:9 war dann zum Glück Schluss und die Grizzlies um einen Win reicher.
Während Team 2 leider nur an Erfahrung gewann, aber noch keine Spiele, erwartete Team 1 der nächste Brocken. Die Füssen Royal Bavarians, immer schlagstark, immer fangsicher, überraschten die Grizzlies dennoch etwas und hielten fulminant dagegen. Im letzten Inning lagen die neun- bis zehnjährigen Grizzlies (unterstützt von jüngeren Talenten) mit 13:10 in Führung. Die Füssener schlugen als letztes und luden die Bases. Ihr letzter und brandgefährlicher Schlagmann kam an den Schlag. Aber ein in der Defense den ganzen Tag glänzender Pitcher Cooper Hegen rettete den Grizzlies den dritten Sieg, und so konnten sie den Kopf gerade noch aus der Schlinge ziehen. Lukas Gattermeyer glänzte in diesem Spiel am zweiten Base mit sehenswerten Defense-Aktionen.
Um den Finaleinzug ganz klar zu machen und nicht von den anderen Ergebnissen abhängig zu sein, musste ein vierter Vorrundensieg, diesmal gegen Regensburg, her. In der regulären Saison 2019 zogen die Grizzlies viermal den Kürzeren, zweimal knapp, zweimal deutlich. Die komplette Topbesetzung konnte allerdings nie am Start sein, so dass sich die Coaches Hoffnungen machten, diesmal mithalten zu können und dass Duell spannender werden würde.
Und die Defense auf beiden Seiten zeigte Baseball vom Feinsten. Nach Inning Nr. 1 stand es 2:1 für die Freisinger, nach zwei Durchgängen 7:3 und die Regensburger kamen auf 7:6 bedrohlich nah heran, bevor die Defense bereits nach zweieinhalb Innings den Sack zu machte. Fünf weitere Runs waren nur Ergebniskosmetik für die Grizzlies Offense, da das Spiel bereits entschieden war. Gute Hits kamen diesmal von Rosie Acbas, Korbinian Lohmeier, Gregor Pagany, Gustav Grenz und Maxi Ernst.
Die Finalteilnahme war also gesichert und der Bann der Niederlagen gegen die Legionäre gebrochen. Regensburg setzte sich dann im entscheidenden Vorrundenspiel denkbar knapp mit 11:10 gegen Füssen durch und war wieder einmal der Finalgegner von Freising 1. Wie die letzten Jahre.
Das Finale lief anfangs ähnlich wie das Vorrundenspiel der beiden Rivalen.
Nach dem ersten Inning und wieder hervorragenden Defense-Aktionen bei beiden Teams lagen die Nachwuchs-Grizzlies noch mit 3:2 in Führung. Drei gute Defense-Aktionen in Kombination von den jüngsten im Team – Vincent Schertel an der dritten Base und Cooper Hegen als Pitcher – hielten den Gegner an der kurzen Leine.
Doch Mitte drittes Inning hatte der Bundesliganachwuchs aus Regensburg sich trotzdem eine 9:7-Führung erarbeitet, bevor die Grizzlies zum entscheidenden Nachschlagen antraten und jetzt mindestens zwei Runs brauchten, um im Rennen zu bleiben. Das 9:8 war zwar bald geschafft, aber das reichte natürlich nicht. Vincent Schertel und Shortstop Johannes Ströll kamen dann mit starken Schlägen auf Base und repräsentierten die Punkte zum Unentschieden und Sieg. Die für sie eingewechselten Läufer Emily Schertel und Florian Heimbeck sorgten dann nach zwei weiteren guten Schlägen von Maksim Seifert und Cooper Hegen in letzter Sekunde für den dramatischen Walk-Off-Sieg, die obligatorische Wasserdusche und die dritte Meisterschaft in Folge.
Die Coaches Claus Schertel , Günther Seifert und Armin Hegen brachten es nach sieben Stunden Hitzeschlacht mit einem Zitat von Stefan Kunze (Fußball-U21-Bundestrainer) auf den Punkt: „Wir sind total fertig, aber es ist ein glückseeliges Gefühl. Einfach schön.“
Text: Armin Hegen
Foto: Steffi Ströll