Letztes Wochenende begab sich das Slowpitch Team der Freising Grizzlies auf eine abenteuerliche Reise nach Köln. Vor den Toren des Müngersdorfer Stadions wurde in 2 Kategorien (Coed und Mixed) die Deutsche Meisterschaft im Slowpitch Softball ausgetragen. Die Grizzlies traten im Mixed an.
Im Vorfeld wurde einiges an Brimborium veranstaltet hinsichtlich Spielerregistrierung, Schlägerwiegen und EU-Aufenthaltsstatus klären. Schnell entstand der Eindruck, dass es sich hier nicht um eine reine Spaß Veranstaltung handelt. Entsprechend hoch war Druck und niedrig die Erwartungen an das vermutete Abschneiden.
Tag 1
Im ersten Spiel gegen die Southwest Tikis aus Kaiserslautern lagen die Freisinger auch schnell mit 6:2 hinten, entschieden sich dann aber, dass Gewinnen mehr Spass macht als Verlieren und gewannen mit 16:9. Das offizielle Ziel („ein Spiel gewinnen und nicht verletzen“) konnte leider nur halb erreicht werden. Den Sieg hatte man zwar aber Christoph Kaiser zerrte sich den Oberschenkel und musste das restliche Turnier zuschauen und Slushies trinken.
Auch Spiel zwei gegen die Aachen Greyhounds konnte, bei nicht ganz so schönem Wetter im leichten Nieselregen mit 12:7 gewonnen werden, so dass es einem der Spieler schon mulmig wurde, da eine Frisur-Anpassungswette für den Fall eines Turniersiegs abgeschlossen wurde.
Spiel drei war das kleine bayerische Derby gegen die Penzberg Panthers. Die Partie war sehr ausgeglichen und am Schluss stand ein leistungsgerechtes 12:12 zu Buche. Man kann auch unentschieden spielen? Tatsächlich, die Regeln sahen auch das vor und das Match hatte auch keinen Verlierer verdient.
Im letzten Spiel des ersten Turniertags standen die Grizzlies dann den Beauties and Beasts aus Berlin gegenüber. 18:10 – läuft! Das riecht nach Tabellenführung.
Damit war der erste Spieltag deutlich erfolgreicher als erwartet beendet und es ging in den Abend, wo lokale Bierspezialitäten aus Fingerhüten verkostet wurden. #LieblingsgetränkXXS
Zurück im Hotel wurden noch die Weichen für den Sonntag gestellt. Praktischerweise war das sympathische Team der Potsdam Porcupines im gleichen Hotel untergebracht, so dass die Strategie gleich gemeinsam besprochen werden konnte. Alle gegenseitigen Versuche, den morgigen Gegner durch übermäßige Gastfreundschaft und Freigiebigkeit zu schwächen, blieben allein deswegen schon erfolglos, weil sich auf Spieler konzentriert wurde, die verletzungsbedingt eh nicht spielen konnten.
Tag 2
Das Spiel gegen Potsdam hielt dann auch, was es versprach. Es war ein Top Spiel und eine super knappe Angelegenheit. Beim Stand von 12:11 für Freising machte Mahmut durch einen Monster-Tag auf Home das dritte Out und verhinderte so den Ausgleich.
Danach folgte das letzte Gruppenspiel gegen die Spielgemeinschaft Hit Hunters Wuppertal / Wains, bei dem Freising hochkonzentriert auflief, hatte das Team doch am Vorabend noch Penzberg besiegt. Die Sportgemeinschaft erwischte aber ein rabenschwarzes erstes Inning, das nach einer gefühlten Ewigkeit 26:3 endete. Drei Touchdowns in einem Spiel? Wer ist Al Bundy? Hier gab’s je drei Runs in einem Inning. Endstand war 31:8.
Mit 5 Siegen und einem Unentschieden waren die Freisinger Tabellen-Erster und somit direkt für das Finale qualifiziert. In der Zwischenrunde wurde in einem weiteren Softball-Kracher zwischen Potsdam und Penzberg der Finalgegner ermittelt. Die Panthers setzten sich durch und so hieß das Finale Freising Grizzlies gegen Penzberg Panthers.
Die lange Pause vor dem Endspiel hat den Grizzlies nicht gut getan und im Finale war die Luft raus und der Wurm drin. Einige schwer verständliche Umpire-Entscheidungen brachten die Freisinger noch zusätzlich aus dem Konzept und es wollte nichts so richtig gelingen. Auch ein Pitcher-Wechsel vom bis dahin super spielenden Mahmut zu Bob Degener konnte das Spiel nicht retten. Schließlich musste man sich deutlich und insgesamt auch verdient mit 4:24 gegen die Panthers geschlagen geben. Gratulation nach Penzberg!
Aber auch der zweite Platz ist eine tolle Leistung auf die man stolz sein kann und Spaß gemacht hat es allemal!
Text: Michael Rudorfer
Photos: Lena Winter, Antonia Rackl, Team Grizzlies.