Individual Awards für Listl (MVP) und Brosch (Best Pitcher)
Eindrucksvoller hat wohl selten ein Softball-Team einen Deutschen Meistertitel errungen als die Freising Grizzlies U19 am Wochenende in Neunkirchen bei Köln. Alle fünf Spiele souverän gewonnen, dabei den Deutschen Meister von 2013, die Mannheim Tornados mit 17:5 nach kurzer Anlaufzeit vom Platz „gewirbelt“. Für Veronika Listl (MVP) und Fiona Brosch (Best Pitcher) gab es auch noch zwei individuelle Auszeichnungen. Das Team, das so in annähernd unveränderter Zusammensetzung seit fünf Jahren unter Coach Armin Hegen spielt, hat seinen vorläufigen sportlichen Höhepunkt erreicht.
Ausschlaggebend für die Freisinger Dominanz war neben sehr starken Einzelspielern mit Sicherheit auch die Ausgeglichenheit auf allen Positionen, die kein anderes Team aufweisen konnte, und dass die jüngeren Nachwuchsspielerinnen bei ihren Einsätzen ihren „erfahrenen“ Kolleginnen in kaum etwas nachstanden. Reihenweise schlugen auch sie den Gegnern die Bälle in die Lücken.
Das erste Spiel gegen die Wesseling Vermins und ihren Trainer-Fuchs Udo Dehmel galt für die Freisinger Trainer Armin Hegen und Dirk Steffen schon als Weichenstellung für das gesamte Turnier. Dementsprechend konzentriert wurde das Team vorbereitet. In einem hochklassigen Spiel gingen die NRW-Vertreter der DM zwar mit 1:0 in Führung, doch das seit Jahren perfekt harmonierende Duo Fiona Brosch (Pitcher) und Hannah Link (Catcher) ließ danach gemeinsam mit einer sehr stark spielenden Infield-Achse Chiara Steffen/Alyce Thiel nichts anbrennen. Obwohl die Schläger der Grizzlies noch nicht richtig heiß gelaufen waren, hieß es am Ende danke der RBIs von Steffen und Thiel 3:1 für Freising. Der erste Schritt war getan. Gegen die erst seit elf Monaten Softball spielenden Hessen-Vertreter „Hünstetten Storm“ durfte der Freisinger Nachwuchs samt den Pitcherinnen Alyce Thiel, Rebecca Hillebrand und Julia Triflinger, die auf Catcherin Listl warfen, ran. Problemlos gelang hier ein 20:3-Sieg.
Am zweiten Tag waren die Gastgeberinnen „Neunkirchen Nightmares“ erster Gegner der Grizzlies, nun pitchte Listl auf Brosch. Auch hier wurden die taktischen Vorgaben der Coaches perfekt umgesetzt, doch bevor der 13:3 Sieg auf der Anzeigetafel stand, dauerte es bis ins 3. Inning, als man entscheidend davonzog. Letzter Gegner der Gruppenspiele war Vorjahres-Meister „Mannheim Tornados“. Gleich im ersten Inning eröffnete Leadoff-Hitter Chiara Steffen den Punktereigen mit einem sehenswerten Slide an die Homeplate. Nach weiteren guten Schlägen stand es 3:0 . Doch die Tornados konterten direkt mit 4 Punkten. Nach einem punktelosen Durchgang platzte der Knoten in der Offense der Bayern mit 5 Punkten im 3. Inning. Inzwischen hatte Fiona Brosch von Chiara Steffen das Pitching übernommen und die Tornado-Offense zum Erliegen gebracht. Sie ließ über zwei Innings keinen Run der Mannheimer zu, dafür punkteten eben Nadja Honstetter, Alyce Thiel, Toni Rackl, Chiara Steffen und Julia Triflinger für Freising zum 8:4. Im vierten Inning schaffte Mannheim noch einen Run – bei Freising pitchte mittlerweile Listl auf Link. Dann kam der fünfte Durchgang mit einem wahren Freisinger Schlagfeuerwerk: Trotz mehrerer verschiedener Mannheimer Pitcherinnen gelangen 9 Punkte. 17:5 lautete der eindrucksvolle Endstand.
Im Endspiel trafen die Grizzlies erneut auf die Wesseling Vermins. Gleich im ersten sehenswerten Spielzug zogen die Grizzlies den Vermins den Zahn. Julia Schäffler warf mit einem sehenswerten „Strich“ an die Homeplate zu Hannah Link die Wesselinger Runnerin Theissen aus. Das Momentum war somit gleich auf Freisinger Seite. 1:0 nach dem ersten, 7:0 nach dem zweiten Inning demonstrierte eindrucksvoll die Klasse und Überlegenheit des Freisinger Teams, das im Finale kaum Fehler machte. Starke Pitches, ein extrem variables Schlagrepertoire an harten Schlägen und Bunts plus das gefürchtete Freisinger Base-Running ließen die Vermins samt Coach Dehmel ein bisschen verzweifeln. Dazu eine ganz starke Grizzlies Defense, die insgesamt nur 4 Vermins auf Base ließen. 11:1 war der Endstand nach vier Innings auf Grund der Mercy-Rule, die Freising Grizzlies damit zum ersten Mal Deutscher U19-Meister. Coach Hegen zeigte sich überglücklich und hob noch zwei besondere Teamstatistiken hervor: Insgesamt hatten sich die Grizzlies auf dem Turnier nur 5 Feldspielfehler (5 Errors) erlaubt, was für eine enorm starke Verteidigungsleistung spricht. In der Offensive kassierte man in 159 Schlagchancen nur 3 Strikeouts.
Die Auszeichnungen zur wertvollsten Turnier-Spielerin für Vroni Listl und besten Turnier-Pitcherin für Fiona Brosch waren dann noch das Sahnehäubchen auf ein perfektes Grizzlies-Wochenende bei strahlendem Sonnenschein.
Text und Fotos: Bert Brosch