Freisinger Baseballer sichern sich trotz Split vorzeitig die Bayernliga-Meisterschaft 2014
Trotz Siegteilung gegen Deggendorf stehen die Grizzlies dank der Schützenhilfe aus Regensburg als Aufsteiger in die Regionalliga fest
Am letzten Heimspieltag waren die Dragons aus Deggendorf zu Gast im Grizzlies-Ballpark in Attaching, und dank der beiden niederbayerischen US-Importe sollte es zumindest ein heiß umkämpftes Match an diesem Doppelspieltag werden.
Die beiden College-Jungs legten nämlich gleich furios los: Der erste Wurf des Starting Pitchers Horst Dietrich wurde vom ersten Schlagmann der Dragons gleich mal bis auf den Warning Track im Rightfield geschlagen. Ein hellwacher Rufus Flux konnte den Ball gerade noch vor dem Zaun für das erste Aus sicher aus der Luft pflücken. Der zweite Pitch des Spiels schlug dann nach ca. 110 zurückgelegten Metern hinter dem Zaun im Leftfield außer Reichweite eines Freisinger Outfielders ein. Das Spiel war gerade zwei Pitches alt, und schon stand es 1:0 für die Gäste. Der Rest der Dragons-Line-up war auch sehr bissig aufgelegt, und so sammelten die Deggendorfer bereits ganze drei Runs im ersten Inning. Trotz postwendender Antwort der Grizzlies mit Runs im zweiten, dritten und vierten Abschnitt sollte der Abstand bis ins fünfte Inning Bestand haben. Beim Spielstand von 3:6 wollte der Deggendorfer Coach auch den Sack zumachen und schickte seinen hart werfenden US-Closer auf den Mound. Doch so einfach ließen sich die Grizzlies von ihrer Mission Aufstieg nicht abbringen. Ganze vier Runs durch konzentrierte At Bats und satte Hits schenkten sie dem Deggendorfer Import-Werfer ein. Und anstatt sich angesichts der flammenden Würfe aus dem Spiel zu verabschieden, erkämpften sich die Bären mit 7:6 die erste Führung des Spiels. Damit hatte die Begegnung ihren Siedepunkt erreicht. Deggendorf konterte sofort mit zwei Runs. Aber auch diese Führung holten sich die Freisinger mit zwei hart erkämpften Runs zurück. Und ehe man’s sich versah, ging es mit einer 9:8-Heimführung ins letzte Inning. Starting Pitcher Dietrich (7 IP, 6 K, 11 ER) hatte nicht seinen besten Tag erwischt, kämpfte sich aber im Stil eines erfahrenen Werfers über den Verlauf des Spiels immer besser rein und stand so auch im 7. Inning noch auf dem Mound. Die ersten beiden Aus waren mit einem Flyout und einem Strikeout geschafft und der vermeintlich schwächste Schlagmann Nummer 9 hatte bereits zwei Strikes auf seinem Konto. Die Grizzlies waren nur noch einen Strike entfernt vom so wichtigen und dringend benötigten Win. Konnte das noch schiefgehen? Es konnte. Der nächste Pitch entglitt Dietrich und landete am Helm des Batters, der daraufhin das erste Base zugesprochen bekam. Als nächstes kam nun der US-Doppelschlag at Bat und das Schicksal nahm seinen Lauf. Vier Hits später stand es 9:12, und diesem Vorsprung hatten selbst tapfere Bären im letzten Schlagversuch nichts mehr entgegenzusetzen. Spiel 1 ging nach einem Kampf auf Augenhöhe an die Dragons.
Wie schon öfter in dieser Saison sollten auch an diesem Spieltag das erste und das zweite Spiel nicht viel miteinander gemeinsam haben. Nach einer spannenden ersten Begegnung mit wechselnder Führung kam nun – auch mangels Pitcher-Personal des Gegners – ein einseitiges und wenig unterhaltsames zweites Spiel. Grizzlies-Pitcher Fabian Stapel (5 IP, 7 K, 0 ER) bekam das Vertrauen und hatte anscheinend den Vorsatz gefasst, seinen Coaches zu beweisen, dass er zu mehr berufen sei als gegen Ende des Spiels den Sack zuzumachen. Er hielt die komplette Line-up der Deggendorfer – inklusive der immens schlagkräftigen Amerikaner – die komplette Spielzeit unter Kontrolle und ließ dabei insgesamt nur zwei Hits zu. Die Offensive der Grizzlies schlug sich den Frust der Neiderlage vom Leib und sammelte fünf Innings lang insgesamt 14 Runs. Die langten dann auch, um das Spiel vorzeitig per Mercy-Rule mit 14:0 zu beenden. Schlagmann des Tages auf Seite der Bären war Tim Straub, der in sechs Schlagversuchen fünfmal erfolgreich war und dabei zwei Doubles und ein Triple schlug.
Nach der heiß umkämpften Niederlage und dem eindeutigen Win gegen die Dragons aus Deggendorf warfen die Grizzlies schon den Blick voraus, um sich auf den letzten und vermeintlich entscheidenden Spieltag gegen Favoritenschreck Erlangen zu konzentrierten. Immerhin mussten die beiden letzten Spiele gewonnen werden, um ohne fremde Hilfe noch in die Regionalliga zu gelangen. Mitten in die konzentrierte Besprechung platzte dann die freudige Nachricht über die Schützenhilfe aus Regensburg: Die Legionäre hatten Grizzlies-Verfolger Rosenheim zweimal besiegt. Damit ist der Aufstieg den Grizzlies selbst mit zwei Niederlagen in Erlangen rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Die Neuigkeit kam so unvermittelt und die Gedanken der Spieler und Coaches mussten anscheinend erst vom noch ausstehenden Spieltag wieder in die Gegenwart geholt werden, so dass es einen Moment dauerte, bis jeder sich der Bedeutung des Spielergebnisses bewusst war. Aber gleich danach machten sich auf allen Gesichtern die Erleichterung und Freude über den Meistertitel breit. Ein langer Weg, der im letzten Spätherbst begonnen hatte, war nun mit erfolgreichem Erreichen des Saisonziels zu Ende.
„Wir haben hierfür ausdauernd und hart gearbeitet. Das war die ganze Saison über eine Leistung der gesamten Mannschaft. Diese Jungs haben es sich verdient mit der Meisterschaft belohnt zu werden.“, so Coach Esko Soramies im Rückblick auf die Saison.
„Es war beeindruckend zu sehen, wie jeder Spieler seine Aufgabe gemeistert hat. Egal ob Rookie oder Veteran, egal zu welchem Zeitpunkt -, jeder hat für unser Ziel gearbeitet. Die Mannschaft ist über die Saison ganz eng zusammengewachsen. Das ist die Grundlage für jeden Erfolg“, kommentierte Coach Daniel Schober.