Little League Europa-Afrika Qualifikationsturnier

In Allgemein, Baseball by Kür-SadLeave a Comment

Nachdem die bayerische Auswahl mit unseren 4 Freisingern Raphie Acbas (OF), Laurenz Naujokat (OF, P), Vincent Schertel (C, P, 2B) und Kilian Sullilatu (CF, P) die erste Woche relativ locker mit vier souveränen Siegen abgeschlossen hatte ging es in Woche zwei ans Eingemachte. Jetzt kamen zu den 4 Qualifikanten (Deutschland, Schweiz, Ukraine und Frankreich) die bereits gesetzten Mannschaften aus Italien, Holland, Österreich, Spanien, UK, Tschechien und Kroatien dazu.

In dem double-elimination Turnier ging es für unsere Jungs in Spiel eins gegen unsere südlichen Nachbarn aus Österreich. Obwohl wir das Spiel komplett dominierten, entwickelte sich eine zähe Angelegenheit. Bis ins 5. Inning stand lediglich ein knappes 1:0 auf dem Scoreboard. Zum Glück erwies sich das bayerische Pitching mit 14 Ks allerdings unbezwingbar für die Österreicher. Lediglich zwei Bälle wurden überhaupt ins Feld geschlagen, beides easy Groundouts zum second Baseman. Ein später Offensiv Outburst führte dann am Ende doch zu einem ungefährdeten 7:0 Sieg.

In Spiel 2 gegen die Schweiz sollte es gleich von Anfang an besser laufen. Nachdem die Schweizer am Vortag nicht allzu beeindruckt waren von unserem Spiel hatten Sie wohl schon etwas Morgenluft gewittert. Nach 2x 5 Runs in den ersten beiden Innings gepaart mit guter Defense war dann aber schnell die Luft raus und nach dem 4. Inning stand ein ungefährdeter 10:0 Sieg nach Mercy-Rule auf dem Papier.

Nachdem wir bis dahin noch nicht entscheidend gefordert wurden sollte Spiel 3 gegen den italienischen Vertreter des Districts „Veneto“ dann zum Lackmustest für das Team Bayern werden. Hochmotiviert legte das bayerische Team los wie die Feuerwehr. Zwei Monsterhomruns von Ricardo Wagner-Perez brachten die Jungs 5:0 in Front. Bis zum 5. Inning konnte die Defense gepaart mit starkem Pitching von Ricardo und Kai Funada das Ergebnis verwalten. Nach einem bitteren Outcall wechselte das Schlagrecht zu den Italienern. Plötzlich kippte das Spiel; Walks gepaart mit einsetzender Nervosität in der Defense brachten eins zum anderen und am Ende des Innings standen 7 Runs für die Italiener auf dem Scoreboard. Trotz einem offensiven Aufbäumen und mehreren Baserunnern konnten die Bayern nicht mehr zurückschlagen und verloren nach großem Kampf denkbar knapp gegen den großen Favoriten. Trotz der bitteren Niederlage waren die Coaches zufrieden mit dem Auftritt, die wenigsten hätten vor dem Spiel gedacht, dass man die Italiener so ins Schwitzen und an den Rand der Niederlage bringen könnte. Dabei musste der italienische Coach alles reinwerfen, was er an Pitching zur Verfügung hatte und seine drei besten Werfer aufbieten. Auch wenn der Baseballgott an diesem Tag leider keine Lederhosen anhatte, haben sich unsere Jungs den großen Respekt aller Anwesenden Teams erarbeitet und Werbung für den deutschen und bayerischen Baseball gemacht. Und das mit einer jungen Mannschaft (z.B. nur ein 2010er Jahrgang, vs 6 bei den Italienern).


Nach der ersten Niederlage nach 10 Siegen in Folge (rechnet man die Qualifierspiele in Paderborn und der ersten Kunto Woche mit ein), ging es damit am nächsten Tag in der Loserbracket weiter. Gegen die Mannschaft aus Spanien (Katalonien) durfte also nicht verloren werden, wenn man nicht vorzeitig nach Hause fahren wollte. Auch hier gab der mit Abstand beste Batter Ricardo Wagner-Perez mit einem weiten Home Run die Marschrichtung vor. Die 1:0 Führung sollte aber nicht lange halten und so musste das Team relativ schnell einer 4:1 Führung hinterherlaufen, was die starken katalanischen Pitcher unmöglich machten. Trotz großem Kampf war nur noch ein Run drin und der Traum von der World Series in den USA war für dieses Jahr leider ausgeträumt.

Am Ende musste man einfach der langen Belastung über 11 Tage in großer Hitze Tribut zollen. Das letzte Fünkchen Energie hat dann nach vielen Spielen einfach gefehlt, dennoch überwog nach kurzer Trauer die Freude über das gemeinsam erreichte und alle feierten ein tolles Turnier auf hohem Niveau mit starken Gegnern, einer sehr guten Organisation und einer Eins A Infrastruktur. Schade, dass Deutschland in den vergangenen Jahren nicht an der Little League teilgenommen hat. Das sollte sich nach den Erfahrungen dieses Jahres sicherlich in Zukunft ändern. Gute Spiele auf internationalem Parkett bekommt man sonst nirgendwo so einfach und für die Spieler komplett umsonst geboten. Nach dem starken Abschneiden in diesem Jahr bleibt dem dt. Teilnehmer nächstes Jahr darüber hinaus die erste Qualifikationsrunde erspart. Ein weiterer Punkt, warum man auch in 2024 unbedingt ein deutsches Team nach Kutno schicken muss. Bleibt zu hoffen, dass sich alle beteiligten Verbände und Organisationen auch in ihren Zeitplänen entsprechend einrichten um allen Spielern die Möglichkeit zu geben hier teilnehmen zu können.   

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