Stapels No-Hitter sichert den vorzeitigen Aufstieg während die Grizzlies den Alligators die Zähne ziehen
Es ist geschafft. Bereits vor dem letzten verbleibenden Spieltag in der Play-off-Serie machen die Freising Grizzlies den Aufstieg in die neue zweite Bundesliga perfekt. Mit zwei souveränen Siegen gegen die Augsburg Gators ist der Vorsprung so groß, dass der verbleibende Spieltag gegen die Caribes aus München nur noch statistischen Wert hat.
Die Aufgabe war klar: Zwei Siege gegen Augsburg würden den vorzeitigen Aufstieg fix machen. Spiel eins sollte zu Beginn alles andere als einfach erscheinen. Wie gewohnt bestieg Raphael Walchshäusl den Wurfhügel und wurde von Dider Offense der Gators gleich kampflustig empfangen. Zwei Walks und drei Basehits später stand es bereits 3:0 für die Gäste. Das Team der Grizzlies ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Ein Walk und drei Singles in Folge – und der Rückstand war egalisiert, Spielstand 3:3. Danach entwickelte sich ein munteres Spielchen, in dem die Pitcher beider Teams das Sagen hatten. Keiner der beiden Mannschaften gelang es, einen Runner über die Homeplate zu bringen. Die junge Mannschaft der Grizzlies wartete aber geduldig und konzentriert auf ihre Gelegenheit. Die kam dann auch, als der ausländische Werfer der Gators den Mound räumte. Die Line-up der Bären sammelte vier Basehits in Folge, dazu einen Walk und einen Sacrifice Fly, neuer Spielstand 3:7. Das war dann das Signal für die Gators, das Spiel aufzugeben und ihren Pitcher Mommer für das zweite Spiel zu schonen. Robert Voinic, der Ex-Grizzly, bestieg den Mound und konnte der Offense der Bären nicht viel entgegensetzen. Satte 7 (!) krachende Basehits später war der 13. Run über die Homeplate gebracht. Das bedeutete das vorläufige Spielende mit zehn Punkten Vorsprung. Der erste Schritt Richtung Aufstieg war gemacht.
Spiel zwei sollte zu Anfang ähnlich spannend werden wie das erste Spiel. Starter Fabian Stapel und sein Augsburger Pendant hatten die Offensivreihen im Griff und bis ins vierte Inning gab es keine Bewegung auf dem Scoreboard. Mit dem Freisinger Angriffsrecht im vierten Inning änderte sich das. Wieder schienen sich die Schlagmänner der Grizzlies gegenseitig anzustecken mit ihren Hits. Single, Single, Walk, noch ein Single und nach einem Aus noch ein Double hinterher. Damit war der neue Spielstand 0:4 für die Grizzlies. Die Gators hatten den Power-Pitches von Stapel nichts entgegenzusetzen und so war nach zwei weiteren Runs für die Bären die Bühne bereitet für eine der seltenen Leistungen unter Baseballspielern: Fabian Stapel begann das siebte und letzte Inning mit einer komfortablen Führung von sieben Runs, hatte aber zu diesem Zeitpunkt noch keinen Hit an das gegnerische Team abgegeben. Nicht vielen Pitchern ist es im Lauf ihrerer Karriere gelungen, einen No-Hitter zu werfen und Stapel war nur noch drei Aus von einer Sensation entfernt. Dem ersten Batter gelang nur ein Pop-up zum Second Basemann Johannes Schober für das erste Aus, der zweite Batter schaffte nur einen Pop-up zum Shortstop Jakob Hilf. Noch ein Aus und die Bären sind aufgestiegen, noch ein Aus ist Stapel von seinem No-Hitter entfernt. Max Mommer, der Nummer-3-Schlagmann, kam an die Platte. Stapel warf seinen letzten Pitch für die Saison – er wird am letzten Spieltag nicht dabei sein -, Mommer trifft den Ball zu einem Grounder zu Hilf. Dieser nimmt ihn auf, wirft zu Daniel Lasetzky am ersten Base. Lasetzky stretcht sich dem Ball entgegen, fängt ihn, der Umpire macht den Call: „Out“. Nun war es geschafft: Fabian Stapel wirft mit seinem No-Hitter gegen Augsburg die Grizzlies in die zweite Liga.
„Das war eine beeindruckende Leistung der Mannschaft. Wir haben uns im richtigen Moment der Saison zu unserer Höchstleistung gesteigert. Wir haben sehr wenige Fehler in der Defense begangen, unsere Runner zu Punkten gemacht und als Team die Bälle hart gehauen. Ich freue mich für das Team und für Fabian, der mit seinem No-Hitter ein Ausrufezeichen hinter die Saison gesetzt hat“, so Coach Daniel Schober über den vorzeitigen Aufstieg.
Text: Daniel Schober
Fotos: Dirk Steffen