Piraten erbeuten zwei Siege in der Bärenhöhle

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Grizzlies unterliegen den Fürth Pirates zweimal mit 1:3 und 3:9

Der Spieltag gegen die Fürth Pirates sollte für die Grizzlies so etwas wie eine Standortbestimmung in der Regionalliga sein. Fürth peilt – ausgestattet mit einem starken US-Pitcher, der als Baseball-Import das zweite Spiel als Ausländer wirft – den Aufstieg in die zweite Bundesliga an und zählt sicherlich als heißer Titelfavorit. Die Bären wollen sich dagegen mit ihrer sehr jungen Mannschaft als Aufsteiger erst mal den Klassenerhalt sichern, um sich über mittlere Frist mit einer erfahrenen Mannschaft zu etablieren. Bei dieser Konstellation hätte man einen sehr einseitigen Spielverlauf erwarten können. Es kam aber anders: Die Grizzlies verkauften ihr Bärenhaut sehr teuer und die Zuschauer bekamen einen kurzweiligen Spieltag mit gutem Baseball zu sehen.
Das erste Spiel begann Horst Dietrich als etatmäßiger Starting Pitcher und wurde gleich mit einem Double des Lead-off-Schlagmanns der Piraten begrüßt. Einen Hit später stand dieser auf der dritten Base und durch einen Wurffehler des Freisinger Shortstops Tim Straub lag Fürth früh in Führung. Noch ein Hit der Fürther und nach dem ersten Halbinning stand es 2:0 gegen die Grizzlies. Wer jetzt dachte, die Partie Titelfavorit gegen Aufsteiger ist entschieden, sah sich getäuscht. Mit einer konzentrierten Defense, aggressivem Baserunning und Hits im richtigen Moment erkämpften sich die Grizzlies das 1:2 im zweiten Inning. Die mangelnde Erfahrung der jungen Mannschaft blitzte auch da durch, als das dritte Aus durch leichtsinniges Baserunning unnötig provoziert wurde. Die Fürther kamen damit mit nur einem kassierten Run aus dem Inning.

Dietrich (7 IP, 1 ER, 8 H, 2 K) pitchte nun die Partie sehr souverän weiter und verteilte die weiteren fünf Hits der Piraten geschickt auf die verbleibenden sechs Innings. Im sechsten Inning sollte sich die Unerfahrenheit im Feldspiel aber wieder rächen. Bei bereits zwei Aus griff der Freisinger Rightfielder Michael Yildiz am Groundball vorbei, der Runner der Fürther kam damit bis auf die zweite Base und war in Scoring Position. Der folgende Schlagmann erzielte ein RBI-Single und so stand es 1:3. Die Offense der Bären setzte im letzten Inning nochmal alles dagegen und hatte nach Singles von Fabian Stapel und Thomas Frischhut Runner auf den Bases. Nach einem Double Steal waren beide sogar in Scoring Position, ein Single hätte nun zumindest den Ausgleich bedeutet. Leider sollte es dazu nicht kommen. Der Fürther Closing Pitcher Metcalf beendete die Partie mit zwei Strikeouts und sicherte seinem Team damit den Sieg.

Die Zuschauer sahen ein bis zuletzt spannendes und flottes Baseball-Spiel (Dauer: 1:39 h !) mit dem glücklicheren Ende bei den Fürth Pirates.

Die zweite Partie begann Starting Pitcher Jakob Hilf, der nach zwei Starts in dieser Saison langsam zu seiner Form findet. Er hatte an diesem Tag jedoch – sowohl mit einer potenten Offense der Fürther, als auch mit dem gegnerischen Pitcher – eine schwierige Aufgabe vor sich. Mit dem US-amerikanischen Pitcher Joseph Wittig haben die Fürther einen Mann in ihren Reihen, der mit seinen harten Pitches sicherlich auch die anderen Teams der Liga vor schwer zu lösende Aufgaben stellen wird. Hilf fand gut in seinen Rhythmus und begann die Partie mit je zwei schadlosen Innings. Unterstützung bekam er von seiner Offense, die nach einem Walk für Michael Yildiz und einem Hit von Fabian Stapel mit 0:1 in Führung ging. Stapel hatte sich gut auf die schnellen Würfe eingestellt und sammelt allein zwei der drei Hits der Grizzlies.

Anschließend lief die Offense der Fürther ihrerseits warm und in den Innings drei und vier sammelte sie insgesamt sieben Hits, auf die sie auch siebenmal punktete. Die Grizzlies zeigten sich zunächst unbeeindruckt und scorten auch je einmal zum zwischenzeitlichen Spielstand von 3:7. Kurze Zeit später war für Hilf (4 IP, 7 ER, 8 H, 1 K) verletzungsbedingt Schluss und der Rookie Rasmus Kolonko bestieg zum ersten Mal den Regionalliga-Mound. Der Lefty zeigte eine abgeklärte Leistung, hielt sich zwei Innings schadlos und räumte nach zwei weiteren Runs – zum späteren Endstand von 3:9 für Fürth – im letzten Inning für Closer Fabian Stapel den Mound. Die Offense der Grizzlies hatte mit den schnellen Fastballs und schwer zu schlagenden Curveballs von Wittig ihre liebe Mühe, was sich an den lediglich drei Hits und insgesamt 10 Strikeouts über die Partie zeigte.

Coach Daniel Schober setzte die Partien in Perspektive: „Wir haben heute einen Titel-Aspiranten mit ausländischer Unterstützung gegen einen Aufsteiger mit einer sehr jungen Mannschaft spielen sehen. Das erste Spiel wurde durch Errors entschieden, die die Fürther Punkte ermöglichten. Auf diesem Niveau fehlt uns noch die Erfahrung und Routine. Da wurden wir bestraft. Im zweiten Spiel war es sehr, sehr schwer gegen wirklich gutes Pitching der Fürther zu punkten. Die Jungs lernen aber davon und das ist etwas Zählbares, was wir heute mitnehmen.“

Das nächste Heimspiel der Grizzlies findet am 30. Mai gegen die Füssen Royal Bavarians statt. Spielbeginn ist 13:00 und 15:30 Uhr.

 

Text: Daniel Schober
Foto: Thomas Frischhut

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